Melanie Windl studierte Freie Kunst an der Kunsthochschule Saarbrücken. Ihr Studium an der HBKsaar beendete sie 2012 als Meisterschülerin. Im Anschluss beschäftigte sie sich an der Mainzer Musikhochschule bis 2015 intensiv mit Klangkunst-Komposition. Melanie Windls Interesse an interkultureller Kommunikation führt sie seit 2013 regelmäßig an verschiedene Künstlerresidenzen und Kulturinstitutionen weltweit. So war sie Stipendiatin der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen in Deutschland, Teilnehmerin des Experimental Festivals der Tokyo Wonder Site in Japan, stellte während der Trondheim Biennale for Art and Technology in Norwegen aus und erhielt eine Einladung in das Vermont Studio Center in den USA. Seit 13. Juli 2019 arbeitet Melanie Windl als Gastkünstlerin des Kunstvereins Oberwallis an einem neuen Projekt, das Anfang Oktober in der Galerie zur Matze präsentiert werden wird.

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In Ihren Arbeitsprozessen beschäftigt sich Melanie Windl mit transmedialen Kunstformen. An der Schnittstelle verschiedener Gattungen kombiniert sie traditionelle und neue Materialien, Methoden und Techniken. Die serielle Anordnung skulpturaler Elemente in großformatigen multimedial-formalen Kontexten mittels Verknüpfungen von Klang- und Lichtkompositionen und interaktiven Ebenen bilden das Zentrum ihrer künstlerischen Praxis. Ihre Untersuchung wirksamer Methoden und Strategien zur Verbindung analoger und digitaler Ebenen schließen auch die Beschäftigung mit verkörperter Wahrnehmung ein. So ist insbesondere die phänomenologische Philosophie für Ihre Werke von Interesse, da sie die gestaltende Wirkmächtigkeit des Körpers und seinen Sinnen auf die Rezeption der uns umgebenden Welt erfasst und beschreibt. Für die Entwicklung und Umsetzung Melanie Windls aktuellster Arbeiten liefert die Phänomenologie daher zentrale Impulse. Durch die Arbeit mit phänomenologischen Aspekten nimmt sie die Kunstrezipienten in ihrer gestaltenden Rolle wahr, was maßgeblich die Umsetzungsweise ihrer installativen Aktions- und Erlebnisräume beeinflusst. Während zahlreicher Aufenthalte in Künstlerresidenzen interessiert sie sich kontinuierlich für die jeweiligen regions- und kulturspezifischen Formen und Inhalte, die sie in ihre künstlerischen Methoden integriert und inszeniert. In Brig beschäftigt sie sich nun mit dem Mythos der Alpen als Sehnsuchtsort. Ausprägungen der Volkskunst wie der Jodel und das Heimatgemälde stellen dabei die thematische Grundlage für eine neue audiovisuelle Installation dar, die speziell für die Galerie zur Matze entsteht.